»Die Stasi wird ewig Macht über mich haben, wenn ich weiter schweige.«

Angela Marquardt zeigt in ihrem Buch, wie die Staatssicherheit Kinder und Jugendliche systematisch und skrupellos missbrauchte. Es ist aber auch eine Geschichte darüber, wie man sich von seiner Vergangenheit befreien kann. Die Wende ist für Angela Marquardt ein Glücksfall. Durch einen Zufall gerät die junge Punkerin aus Greifswald in die Politik. In der PDS macht sie schnell Karriere, wird mit 25 stellvertretende Parteivorsitzende und später Bundestagsabgeordnete. In Berlin kann sie endlich Abstand von den schwierigen Familienverhältnissen gewinnen, aus denen sie kommt. Doch 2002 platzt die Nachricht in ihr Leben: Es sind Auszüge aus einer Stasi-Akte gefunden worden, in denen sie sich im Alter von 15 Jahren zur Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit verpflichtet. Während eine öffentliche Hetzjagd auf die Politikerin beginnt, versucht sie, Erinnerungen wiederzufinden. Nach Differenzen verlässt sie die PDS, tritt später in die SPD ein. Aber die Gespenster der Vergangenheit lassen sie nicht los. Als sie eines Tages zufällig jenem Mann begegnet, der früher ihr »Führungsoffizier« war, fasst sie einen Entschluss: Sie will die ganze Geschichte erzählen. Es wird eine schmerzhafte, schonungslose Reise in die Vergangenheit, in deren Verlauf sie Dinge entdeckt, von denen sie nichts ahnte. Anhand ihrer Erinnerungen, ihrer eigenen Akte und anderer Dokumente rekonstruiert Angela Marquardt, was damals wirklich geschehen ist

Regisseur Armin Petras inszeniert diese Woche an der Schaubühne „Der geteilte Himmel“. Der ehemalige Maxim-Gorki-Intendant leitet jetzt das Staatstheater Stuttgart: Ein Gespräch übers Theatermachen hier und dort, über seine Zeit in der DDR – und die Utopien des Kapitalismus.

Welturaufführung 6.1.2015
Welturaufführung 6.1.2015

 

 

 

Oktober - Januar 2015

"Zeichnung Ost":

Herausragende DDR-Kunst

Glanzstück der Reportageliteratur

Colliemischling Alf und seine Artgenossen, die an der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten Wachdienst verrichten und auf Patrouille gehen, sind die Hauptfiguren dieses Glanzstücks der Reportageliteratur. Marie-Luise Scherer schildert eindringlich und präzise das Geschäft von Hunden und Menschen am Grenzstreifen, ihre Kunst der literarischen Reportage ist unerreicht. ›Die Hundegrenze‹ ist durch die politischen Entwicklungen seit 1990 zu einem historischen Dokument geworden und zu einem Klassiker der deutschen Literatur.

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Unsere neue DDR-Literatur

Eugen Ruge, Antje Rávic Strubel, Andrea Hünniger: Dieser Bücherherbst ist eine Geschichtsstunde Von Richard Kämmerlings

Dieser Artikel erschien in der Zeitung
WELT am SONNTAG.

WELT am SONNTAG

 

Zwei Deutsche, ein Mann und eine Frau, begegnen sich zufällig auf einer schwedischen Ostseeinsel und verlieben sich. Erik, der junge Mann, Mitte zwanzig, Rucksacktourist, will nach diesem Sommer endlich irgendein Studium beginnen. Inez, der nicht mehr ganz jungen Frau, Anfang vierzig, Ornithologin, ist das unter Naturschutz stehende Eiland anvertraut. Beim Kraxeln über die Kalkfelsen eilt sie ihm davon, da rutscht ihm ein "'Typisch Ossi"' heraus. Warum? "Ossis haben einen entschlossenen Schritt. Irgendwie tough. Sie gehen immer so vorgebeugt, als wäre Gegenwind."

 

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